54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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Ausgabe Nr. 11 Monat Dezember 2004
Notstand: einbetoniert ... oder doch: Extra Ecclesiam salus est?


Ausgabe Nr. 3 Monat April 2005
Schauplatz Koeln - der Fall Abbe Reiling


Ausgabe Nr. 8 Monat Oktober 2004
Open Letter to most Reverend Bishop M. Pivarunas


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2003
Offener Brief an H.H. Prof. Dr. August Groß


Ausgabe Nr. 3 Monat Juni 1971
Zur Frage der Gültigkeit der heiligen Messe


Ausgabe Nr. 2 Monat Mars 2002
In Search of lost unity (engl/spa)


Ausgabe Nr. 2 Monat Mars 2002
ES MONSEÑOR LEFEBVRE UN OBISPO ORDENADO VALIDAMENTE


Ausgabe Nr. 8 Monat December 2002
Is Mgr. Lefebvre a validly consecrated bishop?


Ausgabe Nr. 2 Monat Juni 2001
Auf der Suche nach der verlorenen Einheit


Ausgabe Nr. 2 Monat Juni 2001
Offener Brief an H.H. P. Perez


Ausgabe Nr. 4 Monat September 2001
Anmerkungen zum Briefwechsel mit H.H. Pater Perez


Ausgabe Nr. 4 Monat Nov.-Doppel-Nr.4/5 2000
Econe ante portas - notwendige Klarstellungen


Ausgabe Nr. 4 Monat Nov.-Doppel-Nr.4/5 2000
WAR MGR. LEFEBVRE EIN GÜLTIG GEWEIHTER BISCHOF?


Ausgabe Nr. 7 Monat März 2001
Korrektur zu: Zum Problem einer möglichen Papstwahl


Ausgabe Nr. 1 Monat April 1999
Leserbrief Zum Problem, ob eine Bischofsweihe per saltum erfolgen darf


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1998
Zum Problem der Clerici vagantes u. der Theologenausbildung


Ausgabe Nr. 1 Monat April 1993
ZUM PROBLEM DER INTENTIONALITÄT BEI DER SPENDUNG DER SAKRAMENTE


Ausgabe Nr. 3 Monat September 1993
Der theologische Standpunkt der CMRI


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 1993
WARNUNG VOR EINEM ANGEBLICHEN BISCHOF


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 1993
WARNUNG


Ausgabe Nr. 5 Monat Februar 1994
Offener Brief an Herrn Jean-Gerard Roux


Ausgabe Nr. 5 Monat Februar 1994
BISCHOFSWEIHE IN ANFÜHRUNGSZEICHEN


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1996
Sukzessionsliste von Bischof Georg Schmitz / Villingen


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1996
Sukzessionsliste von Bischof Werner Schneider / Köln


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1996
CLOQUELL ZUM BISCHOF KONSEKRIERT ?


Ausgabe Nr. 5 Monat März, Doppelnr. 5-6 1996
HINWEIS


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1994
WARNING REGARDING A SUPPOSED BISHOP


Ausgabe Nr. 2 Monat Juli 1994
MGR. DOLAN IM GESPRÄCH MIT REV. FR. PUSKORIUS


Ausgabe Nr. 2 Monat Juli 1994
IST MGR. LEFEBVRE EIN GÜLTIG GEWEIHTER BISCHOF?


Ausgabe Nr. 3 Monat September 1994
HABEMUS PAPAM?


Ausgabe Nr. 3 Monat September 1994
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MITTEILUNGEN DER REDAKTION


Ausgabe Nr. 3 Monat August 1992
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Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1992
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Ausgabe Nr. 6 Monat Februar-März 1993
Erklärung zu den von Mgr. Lefebvre gespendeten Weihen


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1991
ZUM TODE VON MGR. LEFEBVRE


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 1991
IN ERINNERUNG AN BISCHOF MOISÉS CARMONA RIVERA


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1988
ZUR PERSON VON MGR. MARCEL LEFEBVRE


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1988
OFFENER BRIEF AN MGR. MUSEY BETREFFEND DIE KONSEKRATION VON MGR. MAIN


Ausgabe Nr. 3 Monat August 1984
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BERICHT AUS BRÜSSEL


Ausgabe Nr. 6 Monat Februar 1984
IST MGR. LEFEBVRE EIN GÜLTIG GEWEIHTER BISCHOF?


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MITTEILUNGEN DER REDAKTION


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Il mio incontro con S.E. l´Arcivescovo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc


Econe ante portas - notwendige Klarstellungen
 
Econe "ante portas" - notwendige Klarstellungen

von
Eberhard Heller

Immer mehr Gläubige, die bisher die Position des Sedisvakantismus eingenommen hatten, wandern in jüngster Zeit nach Econe ab. Selbst führende Autoren, die diesen Standpunkt öffentlich vertreten und Econes Position aus grundsätzlichen Überlegungen häufiger kritisiert hatten, findet man unter den Meßbesuchern der Econer Zentren, wie mir gelegentlich berichtet wird. Was sind die Gründe für solchen Gesinnungswandel? Einmal hat sich eine gewisse Gleichgültigkeit in der theologisch-kirch-lichen Debatte eingestellt. In der Tat geht es für viele letztendlich doch bloß um die "alte Messe", die ja auch von den Econern gelesen werde - auch wenn das Formular in den Econer Zentren nicht einmal vierzig Jahre alt ist und von Johannes XXIII. stammt. Andere seien von den Klerikern, die die sedisvakantistische Position vertreten, derart enttäuscht worden, daß sie die Fronten gewechselt haben, bekommt man zum anderen auf entsprechende Fragen zu hören. Wenn man dann diesen Vorwürfen gezielt nachgeht, kann man sogar ein gewisses Verständnis für solche Entscheidungen aufbringen. Auch die Suche nach pastoraler Sicherheit, die alle Bedenken gegenüber der theologischen Schieflage der Econer außer acht läßt, wird als Begründung für einen solchen Schritt angeführt.

In der Tat fühlen sich eine ganze Reihe von Gläubigen durch das pastorale Versagen etlicher Kleriker  ausgegrenzt, die vorgeblich oder wirklich die Position des Sedisvakantismus vertreten und daraus hinsichtlich der Sakramentenspendung auch die Konsequenz gezogen haben, nämlich die Messe ohne "una cum" Wojtyla zu feiern. Es ist hier nicht der Ort, auf das mangelnde Engagement, auf die fehlende Kommunikation und Kooperation so mancher Kleriker einzugehen, Tatsache ist, daß sich viele Gläubige mit ihren Sorgen und Nöte allein gelassen fühlen, die vergeblich nach einem Priester, dem guten Hirten, der sein Leben für sie lassen würde, Ausschau halten. Denn eines ist klar: die Econer haben all das, was diese Gläubigen vermissen: (in deren Sinn:) kirchliche Strukturen, Zentren, Betreuung, eine funktionierende Pastoral, intakte, aufblühende Gemeinden, Autorität, die sich in einer straffen personalen Gliederung ausprägt, klar formulierte Positionen - auch wenn diese in den entscheidenden Punkten falsch sind. Aber man unterschätze das nicht: die Gläubigen erhalten das Gefühl vermittelt, in der Kirche - "wie früher" - verwurzelt und beheimatet zu sein. Man kann ihnen darum sogar für ihren Positionswandel bis zu einem gewissen Maß Verständnis entgegenbringen, wenn man den Geruch des sektiererischen Nischen-Christenums in die Nase bekommen hat..., n.b. eine Haltung, die Leo XIII. in seiner Enzyklika "Satis cognitum" vom 29.6.1896 als Irrtum verworfen hat. Darum sollten sich solche Hirten, die zwar die Orthodoxie öffentlich verkünden, ihren wahren Worten aber keine orthopraxen Taten folgen lassen, sich darüber klar sein, daß sie ein gerütteltes Maß an Mitschuld bei solchen - und das muß klar gesagt werden - Fehlentscheidungen trifft.

Da Gleichgültigkeit, Enttäuschung, Blauäugigkeit, Heilsegoismus (der vermeint, sich durch 'Erkaufen' der Sakramente noch Gnaden zu erhalten) schlechte Ratgeber in kirchlichen Entscheidungen sind, soll hier wieder einmal versucht werden, die Unterschiede unserer Position zu derjenigen, die Econe vertritt, aufzuzeigen. Denn vielfach haben die oben angeführten 'Ratgeber', aber auch Unwissen Gläubige auf einen Weg geführt, deren Ende sie nicht (mehr) absehen können. Darum deute ich das, was sich vor unseren Augen bereits abzeichnet, in einfachen Linien an: Die Zugehörigkeit zu Econe beinhaltet zugleich die Anerkennung der apostatisch-häretischen 'Konzils-Kirche', die - vertreten durch Johannes Paul II., der vorgibt Papst zu sein -, sich in Verbindung setzt mit der Gründung für die Eine-Welt-Relgion. Denn zu dem von ihr veranstalteten "Gipfeltreffen der Weltreligionen", zu dem Johannes Paul II. eingeladen worden war, ließ sich dieser durch seinen 'Kard.' Arinze vertreten. Man muß es klar sagen: von Econe führt der Weg über die 'Konzils-Kirche' direkt in den Syn-kretismus der in Pittsburgh jetzt offiziell gegründeten "Eine-Welt-Religion".

Um die Probleme an einem konkreten Einzelfall verdeutlichen zu wollen, greife ich auf einen Briefwechsel zurück, der sicherlich auch so mit einer ganzen Reihe von Gläubigen hätte geführt werden können.

* * *

Brief der Redaktion an Frau S. in W.

Ergertshausen, den 16.12.99

Sehr verehrte Frau S.,

Sie haben telefonisch angefragt, warum wir die Meßzeiten der Econer nicht publizieren. Das hat mehrere Gründe, die ich Ihnen wegen des allgmeinen Interesses eigentlich öffentlich darlegen wollte - ähnliche Anfragen kamen auch von anderer Seite -, doch leider bin ich aus Zeitgründen dazu nicht gekommen. Deshalb bitte ich Sie, sich vorerst mit einer Auflistung der Gründe zu begnügen. (Eine etwas umfassendere Darstellung folgt später in der EINSICHT.)
1. Die Econer benutzen nicht das Meßformular Pius' V., sondern lesen die Messe nach dem von Johannes XXIII. 1962 reformierten Ritus, der allerdings nicht gravierend von dem pianischen Ritus abweicht.
2. An der Gültigkeit der Priester- und Bischofsweihe, die Mgr. Lefebvre von dem Freimaurer und Satanisten Lienart erhalten hat, sind Zweifel möglich. Das Angebot von Mgr. Ngô-dinh-Thuc, Lefebvre sub conditione nachzuweihen, um eventuelle Zweifel zu beheben, hat dieser wohl nicht in Anspruch genommen.
3. Die Econer und uns trennt weiterhin eine unterschiedliche Bewertung des neuen Meßritus, des sog. "N.O.M." Pauls VI. Während wir nachgewiesen haben, daß er in sich ungültig ist, hat Mgr. Lefebvre 1976 gegenüber dem Vertreter der UNA-VOCE Deutschland, Herrn v. Saventhem, betont, daß er die friedliche Ko-Existenz der vor- und nachkonziliaren Riten wünsche.
4. Aus dieser unterschiedlichen Bewertung der sog. 'neuen Messe' resultiert auch ein völlig anderes Kirchenverständnis. Während wir behaupten, daß jemand, der einen ungültigen Meßordo promulgiert, wie es Paul VI. getan hat, nicht Papst sein kann - deswegen nennt man uns ja auch Sedisvakantisten -, betrachten die Econer Paul VI. und seine Nachfolger als legitime Päpste. Sie lesen die Messe "una cum", d.h. in Einheit und im Auftrag dieser Häretiker - damit sind sie sakrilegisch -, während die von uns empfohlenen Priester das Meßopfer ohne Bezug auf diese Häretiker feiern. Die Econer gehören somit nach ihrem eigenen Selbstverständnis der modernen Kirche an - gleichsam als konservativer Flügel, als schismatische Rebellen, wie ich dieses Verhältnis bezeichnet habe.

Aus all diesen wesentlichen Gründen, die uns von den Econer trennen, kann ich nicht für deren Meßfeiern in unserer Zeitschrift werben.
In der Hoffnung, Ihnen damit einige Anhaltspunkte gegeben zu haben, verbleibe ich mit allen guten Wünschen für ein gnadenreiches Weihnachtsfest und Gottes Segen für das Neue Jahr.

Mit freundlichen Grüßen

E. Heller

* * *

Brief von Frau S. in W. an die Redaktion

W., den 25.12.99

Sehr geehrter  Herr Dr. Heller,

Haben Sie vielen Dank für Ihren Brief vom 16.12.99. Zu Ihren angegebenen Gründen - ist wohl der Wichtigste die Papstfrage - möchte ich Ihnen sagen, daß Sie in Ihrer  Zeitschr. "Einsicht" vom Juli 1978 Seite 54 einen Artikel brachten mit der Überschrift :"Das Gericht über den Papst und die Priester". Darin spricht der Heiland zu der hl. Brigitte, daß die Männer, die verurteilt werden, Papst und Priester sein werden! Also haben wir kein Recht zu sagen: "Es gibt keinen Papst." Im Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X. vom Mai und August können Sie sehen, daß der Segen Gottes auf dem Werk des Erzbischofs Lefebvre und der Priesterbruderschaft St. Pius X. ruht. Laut der Chronik ist die Priesterbruderschaft fast auf der ganzen Welt vertreten.

Ich habe die große Gnade, daß ich am täglichen Hlg. Meßopfer in Essen teilnehmen darf. Trotz aller Anfechtungen tuen die Econer mehr als ihre Pflicht und kämpfen - wie ihr Gründer, der Erzbischof - tapfer gegen alle Schwierigkeiten. So waren heute am Weihnachtsfest  286 Gläubige in Essen beim Hlg. Meßopfer.

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen! Überall müssen Kirchen und Kapellen gebaut oder gekauft werden, weil die augenblicklichen Räumlichkeiten zu klein werden. Und das alles nur von Spenden, ohne daß die H. Herren Patres von irgend einer Seite Gehälter beziehen!  Zur Zeit bemüht sich H. Herr Dr. Gösche in Berlin  um einen Kirchbau mit Priesterhaus für einen Kostenvoranschlag von 3 Mill. DM.

Zu den übrigen von Ihnen angegebenen Gründen ist zu sagen, daß sie nur vermutet, abweichend und damit unwesentlich sind! Da der Bischof außer von dem Satanisten Lienart von einem 2. Bischof die Weihen erhalten hat, sind Zweifel undiscutabel! In meiner Kapelle zelebrieren die Econer  nur nach dem Meßbuch von Pius V. Die Äußerung von Herrn v. Saventhem glaube ich nicht. Er hat seinen wirklichen Namen geändert! Nicht ohne wichtigen Grund!! Der Erzbischof hat immer gesagt, wer am N.O.M teilnimmt, verliert den Glauben! Priester und Laien! Ich habe (die) EINSICHT seit vielen Jahren gerne gelesen und hoffe, daß Sie für die Econer auch in Ihrer Zeitschrift werben.

Mit guten Wünschen für eine gnadenvolle Weihnachtszeit und Gottes reichstem Segen für das Neue Jahr verbleibe ich mit freundlichen Grüßen  A. S.

* * *

Erneuter Brief der Redaktion an Frau S. in W.

Ergertshausen, den 5.11.00

Sehr verehrte Frau S.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Zeilen. Ich bitte um Verständnis, wenn ich erst so spät zu deren Beantwortung komme. Gestatten Sie zugleich, daß ich auf die von Ihnen angeschnittenen Probleme aus ak-tuellem Anlaß öffentlich eingehe. Denn Ihr Anliegen, die Priesterbruderschaft St. Pius X. als legitimen Vertreter der wahren Kirche darzustellen, wird - ich sage: leider - von einer ganzen Reihe von Gläubigen geteilt, die sich (noch) kein klares Bild von dieser Organisation haben machen können oder haben machen wollen.

Zunächst einige nötige Klarstellungen:

1. Der von Ihnen zitierte Artikel über "Das Gericht über den Papst und die Priester" in der EINSICHT VIII/2, S. 54, vom Juli 1978 betrifft eine Vision der hl. Brigitta, in der sie Worte des "Schöpfers" widergibt, der einen Papst anklagt wegen dessen Bosheit und schlechter Amtsführung. In der Vision ist an keiner Stelle erwähnt, daß dieser Papst vom Glauben abgefallen ist, wodurch er ipso facto aufhören würde, Papst zu sein. ("Papa haereticus depositus est" - hl. Robert Bellarmin) Abgesehen davon ist es unzulässig, ein konkretes Einzelurteil zu generalisieren, ohne die genauen Relationen der Urteilsstruktur anzugeben. Das wäre Sophismus pur!
2. Wegen der Problematik, die die Gültigkeit der Lefebvre von Lienart gespendeten Weihen betrifft, darf ich auf meinen diesbezüglichen Artikel hinweisen, den ich hier noch einmal veröffentliche. Bei Ihrer Argumentation vergessen Sie, daß Lefebvre auch von Lienart die Priesterweihe erhalten hat. Zum gültigen Empfang der Bischofsweihe ist der Empfang der (gültigen) Priesterweihe aber vorausgesetzt. Dieses aber ist eben bezweifelbar! Wenn Lefebvre durch einen anderen Bischof die Priesterweihe zweifelsfrei gültig empfangen hätte, hätten Sie Recht, wenn Sie meinen, daß die Gültigkeit der Bischofsweihe durch den Co-Konsekrator gewährleistet sei.
3. Wenn die Econer in Ihrer Kapelle strikt nach dem von Pius V. kodifizierten Meßritus die hl. Messe lesen würden, handelten sie gegen die strikte Anweisung ihrer Oberen, die den Gebrauch des Missales Johannes XXIII. von 1962 verbindlich vorschreiben!
4. Was das zitierte Gespräch zwischen Mgr. Lefebvre und Herrn v. Saventhem angeht, so handelt es sich dabei nicht um eine Glaubensfrage... Sie können - müssen aber nicht! - Lefebvres Auslassungen in "Il 'Dossier' Saventhem" der ital. Una-voce, der wir nicht angehören, nachlesen! Dort wird ein Brief Lefebvres vom 17.9.1976 zitiert, in dem er an v. Saventhem schreibt: "Für die universale Kirche sehe ich wie Sie, die friedliche Koexistenz der vor- und nach-konziliaren Riten voraus. Man lasse dann die Priester und die Gläubigen die 'Familie der Riten' wählen, der sie vorzugsweise anhängen wollen." Diese Aussage wurde von Mgr. Lefebvre weder dementiert noch jemals zurückgenommen. Wenn Sie noch eine Bestätigung benötigen: die Econer haben im Gegensatz zu uns nie öffentlich behauptet, der sog. "N.O.M." Pauls VI. sei in sich ungültig! Ganz im Gegenteil! Die theologische Position der Bruderschaft bezüglich des N.O.M. hat der Obere von Econe in einem Interview, welches er der Pariser Zeitung L'AURORE gab - hier zitiert nach dem FELS vom März 1979, S. 92 -, festgelegt: Er sei in zwei Punkten falsch zitiert worden. So habe er weder behauptet, daß sich das Zweite Vatikanum "gegen den Glauben richte", noch daß die neue Messe "Häresie" enthalte und somit ungültig sei. "Was ich (Lefebvre) verlange, ist ganz einfach: Daß Rom uns erlaube, in Frieden und Ruhe das Experiment der Tradition weiterzuführen." Und was die Warnung betrifft, die Teilnahme bzw. das Zelebrieren des  sog. "N.O.M." bedeute den Verlust des Glaubens, so weise ich noch einmal auf die unwidersprochenen Behauptungen eines modernistischen Geistlichen hin, eines gewissen Abbé Pazanan, der im Journal RHÔN-ALPES vom 28.10.1978 Lefebvre vorwirft, selbst nach dem  sog. "N.O.M." zelebriert zu haben (vgl. EINSICHT IX/6, S. 223).
5. Mit diesen Statements hat Mgr. Lefebvre jeweils die Legitimität von Johannes Paul II. anerkannt, wodurch er ganz bewußt Mitglied der von diesem geführten (häretisch-apostatischen) 'Kirche' sein will. Zum anderen hat er die Tradition (hier ist doch wohl der wahre Glaube in seiner bisherigen Ausprägung, auch in der Liturgie, gemeint!) zu einer Angelegenheit des Experiments erklärt.
6. Um Ihnen aber die Möglichkeit zu geben, diese widersprüchliche Position aus einem anderen Blickwinkel noch einmal betrachten zu können, habe ich die Erklärung einiger Ex-Econer zur kirchlichen Position der Priesterbruderschaft St. Pius X. als Anhang zu diesem Briefwechsel veröffentlicht.

Wenn Sie Interesse an der Wahrheit haben, sehr verehrte Frau S., werden Sie feststellen, daß sich alle aufgeführten kritischen Punkte gegen das Programm der Econer bestätigt haben und daß sich Ihre Einwürfe als unhaltbar erwiesen haben.

In einem Punkt gebe ich Ihnen Recht: die Priesterbruderschaft St. Pius X. hält Disziplin, sie hat klare Strukturen, klare Positions-Vorgaben von seiten der Oberen (auch wenn sie falsch sind), sie hat in den von ihr betreuten Zentren pastorale Standards, die an das Leben in einer normalen Pfarrei erinnern, sie kümmert sich um die Ausbildung der Jugendlichen, unterhält Privatschulen, trifft auch Vorsorge für die Alten... Einrichtungen, die man bei den Sedisvakantisten, zumindest in Europa, vergeblich sucht... leider. Aber diese institutionelle Ärmlichkeit und die teilweise Isolation der Gläubigen er-lauben es nicht, sich einer Organisation anzuschließen, die - nachgewiesenermaßen - falsche Positionen vertritt. Darum sehe ich auch keine Veranlassung, die Econer Zentren zu empfehlen! Im Gegenteil! Meine Pflicht ist es, vor dem Besuch der Messe in diesen zu warnen!    

Ob darum - wie Sie schreiben - "der Segen Gottes auf dem Werk des Erzbischofs Lefebvre und der Priesterbruderschaft St. Pius X. ruht", wage ich nach all dem zu bezweifeln.

Mit freundlichen Grüßen
E. Heller

* * *

Öffentlicher Widerruf

Die Unterzeichner, Don Franco Munari, Don Francesco Ricossa, Don Curzio Nitoglia und Don Giuseppe Murro, der Lehre der katholischen Kirche gehorchend, derzufolge die Notwendigkeit eines öffentlichen Widerrufs als Folge der Veröffentlichung falscher Lehren über den Glauben und die Sitten erforderlich ist, erkären
öffentlich zu widerrufen,
daß sie gelehrt haben oder wenigstens impliziter als übereinstimmend mit der Wahrheit zuließen, daß geglaubt wurde, in der Zeit von 1982 bis 85, also während ihrer Zugehörigkeit zur Priesterbruderschaft St. Pius X., die folgenden Irrtümer:

1. Dem römischen Papst kommt nur bei "ex cathedra"-Entscheidungen (also wenn er Dogmen lehrt) Unfehlbarkeit zu.
2. Das gewöhnliche und universale Lehramt der Kirche ist nicht unfehlbar.
3. Das II. Vatikanische Konzil kann nicht unfehlbar sein als pastorales, und nicht als dogmatisches Konzil.
4. Es ist erlaubt und gewöhnlicherweise geboten, der doktrinellen, moralischen und liturgischen Lehre der legitimen Autorität (Papst und Bischöfen) den Gehorsam zu verweigern, obgleich anerkannt wird, daß derselben Autorität die ganze Autorität kraft der göttlichen Einsetzung der Kirche zukommt.
5. Es ist möglich, daß die legitime Autorität (der römische Papst) der universalen Kirche Gesetze (Meßritus, Sakramente, Codex des Kirchenrechts) promulgiert und auferlegt, welche Irrtümer, Häresien wie auch für das Heil der Seelen Schädliches enthalten.
6. Es ist möglich, daß ein authentischer wahrer Papst, ein wahrer Stellvertreter Christi, gleichzeitig schismatisch, apostatisch und in Bruch mit der Tradition sein kann und daß seine Akte als null und nichtig zu erachten sind.

Oben genannte IRRIGEN ERKLÄRUNGEN verletzen auf tödliche Weise das katholische Dogma der GÖTTLICHEN EINSETZUNG DER KIRCHE, ihr LEHRAMT, die UNFEHLBARKEIT der Kirche und des RÖMISCHEN PAPSTES.
Die unterzeichnenden Priester erbitten von jedem, dem sie auf diese Weise Ärgernis gegeben haben, durch diesen öffentlichen Widerruf Vergebung und auch Gebete,- und sie versichern, daß sie mit der Hilfe Gottes niemals wieder ähnliche Irrtümer vertreten werden.

Don Franco Munari    Don Francesco Ricossa
Don Curzio Nitoglia   Don Giuseppe Murro

(SODALITIUM NR. 13, übers. von E. Gerstner; zitiert nach KYRIE ELEISON Nr.3/1987)
 
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